Der Tag fing sehr früh an, wir wurden um 5 Uhr eingesammelt und zu einem etwas weiter entfernten Strand gefahren. Unsere Aufgabe war es, alle Seelöwen, die am Strand sind, zu registrieren und sie als männlich, weiblich usw. einzuordnen. Es waren insg. 41, die Aufgabe somit übersichtlich. Es ging so schnell, dass mir als Vertreterin der berühmten deutschen Effizienz unterstellt wurde, ich hätte die Tiere in einer Reihe Aufstellung nehmen lassen. Nachmittags haben wir noch das Verhalten dazu protokolliert und hatten so, aus welchen Gründen auch immer, das Glück, zweimal an den Lobelia-Strand fahren zu können, nachmittags konnten wir sogar noch baden.
ü
Zwischendurch haben wir bei der Zubereitung des Schildkrötenfutters und der Fütterung geholfen.
Ihren Swimmingpool haben wir auch gesäubert:
Das Foto wurde von Laura Maggi aufgenommen
Noch zu unserer Unterbringung: es sieht hier auf den ersten und wohl auch den zweiten Blick ziemlich heruntergekommen aus, es ist aber richtig schön, hier zu wohnen.
Dieser Anblick ist schön, aber wer, auf dem Hof sitzend, den Blick nach links wendet, sieht das.
Neben drei Hängematten gibt es nur ein paar wirklich olle Plastikstühle und Stufen. Die Zimmer sind absolut basic, meins ist auch sehr dunkel und geht zum Hof. Aber die beiden Frauen, die den Laden hier schmeißen, Consuelo und Ophelia, sind so nett und entspannt und fröhlich, dass die einfache Ausstattung keine Rolle spielt. Das Essen ist toll und es gibt einen großen Tisch für alle in der offenen Küche. Im Hof, wo wir abends oft sitzen, und auch im Haus ist immer viel los, ständig kommen neue Familienmitglieder und andere Leute vorbei, ein älterer behinderter Herr sitzt auch oft irgendwo herum und alles ist offen und herzlich. Gestern kam eine alte Dame aus dem Dorf, klopfte an und bat darum, irgendwelche Wäsche waschen zu dürfen, das wurde ihr erlaubt, obwohl sie bestenfalls flüchtig bekannt war. Später kam die Tochter der alten Dame und suchte sie verzweifelt, ihre Mutter war offensichtlich dement und hatte durchaus eigene Waschgelegenheiten. Wir, fünf Leute aus dem Projekt, auf dem wir arbeiten, und bei Gelegenheit auch zwei bis drei weitere Gäste, kriegen nebenbei Spanischlektionen, anwesende Ärzteunter den Gästen die aktuellen Röntgenbilder unter die Nase gehalten und hier zu sein ist wie Fernsehgucken. Momentan sitzen Laura und ich im Hof, unser Oberorganisator William und David haben sich zwei Stühle an einen Kühlschrank geholt und unterhalten sich dort mit Ophelia, die nebenbei Fernsehen schaut und einer weiteren, mir unbekannten Besucherin, Consuelo sitzt mit ihrer Nichte auf Treppenstufen und zwei kleine Kinder wuseln herum. Und alles ist ruhig und entspannt. Ach ja, hier wohnen auch noch eine weitere Nichte und ein Neffe … insgesamt ein echtes Erlebnis.