Addis Abeba intensiv an Tag 26

Da die Jungs jetzt noch ein bisschen weiter durch Äthiopien reisen und verschiedene Spaghettirezepte testen, habe ich den Nachmittag alleine mit dem besten Guide der gesamten Tour verbracht, Yigermak Getu. Und er hatte starke Konkurrenz, wir wurden durchweg von guten Guides begleitet. Ich habe viel von ihm lernen können, zum Beispiel, dass es keine Schulpflicht gibt, sondern der Schulbesuch der Kids im Ermessen der Eltern liegt. Es gibt zwar ein Zwei-Schicht-System der Beschulung, ein Teil der Kinder wird vormittags unterrichtet und ein Teil nachmittags, die Schulen liegen aber soweit auseinander, dass die Wege für viele Kinder zu weit sind. Außerdem sind sie Arbeitskräfte. Auf dem Land gehen aus diesen Gründen viele gar nicht zur Schule, entsprechend hoch ist die Analphabetenrate. Die Arbeitslosenquote ist ebenfalls schwindelerregend. Die Chinesen investieren zwar kräftig, aber das ist euphemistisch, sie kaufen das Land, schaffen aber bisher keinerlei Jobs. Es gibt überhaupt keine Form von staatlicher Unterstützung, deswegen auf dem Land auch viele viele Kinder.

Die Eukalyptusbäume, deren Holz intensiv genutzt wird, verbrauchen irrsinnige Mengen an Wasser und trocknen ihre Umgebung aus. Hier eine Dame, die sich kurz von der schweren Holzlast ausruht.

Nebenbei gab es im Nationalmuseum noch eine Druckbetankung über äthiopische Geschichte, Archäologie, Forschung über die Entwicklung von Mensch und Tier der letzten paar Mio. Jahre (Stichwort Lucy), Kunst … es war wirklich toll.

Addis, wie wir Insider sagen, ist ein Moloch, der berühmte Mercato, ein gigantischer Markt, der sich über sechs km erstreckt, auf dem alles Erdenkliche verkauft wird und in dem Touristen alleine schon verloren gegangen sind, ein gigantisches und dreckiges Chaos. 500 000 Menschen sind dort jeden Tag zugange.

Abends gab es noch einen touristenrummeligen Folkloreabend, aber immerhin gutes Essen, und das war es mit fast vier Wochen Afrika, eine unglaublich intensive und eindrucksvolle Zeit

Hinterlasse einen Kommentar