Nachdem die Entscheidung gefallen war, in meiner ursprünglichen Unterkunft in dem oberen Miniraum mit Fenster und Absturzgefahr zu bleiben, weil mir zugesichert wurde, dass die Verteilung der Zimmer nun bis zu meiner Abreise nicht mehr geändert wird, kam die nette Enkelin der Vermieterin (Kata) mit einer Neuigkeit. „Mein“ Raum sei ab dem 1.11. reserviert und ich müsse dann in das fensterlose Durchgangszimmer ziehen.
Ich war dermaßen wütend, dass innerhalb von 10 min. ein neues Hostelzimmer reserviert war (das von mir am Vortag stornierte war natürlich nicht mehr frei). Für das Kofferpacken brauchte ich nochmal 5 Min., inkl. nasser Wäsche, der Rotweinflasche für alle Fälle und drei Joghurtbechern. Dann kam das Uber-Auto und die Ankunft im Hostel.
Dort erklärte mir der Typ an der Rezeption, er sei leider so busy gewesen, dass er vergessen habe, booking.com, der Plattform, über die ich gebucht hatte, weiterzugeben, dass das letzte Zimmer besetzt ist. Ich könne also keines bekommen, sorry, dürfe aber das Hotel-WLAN für die weitere Suche nach einer Unterkunft nutzen.
Wer mich kennt, weiß, dass ich bei der Konfrontation mit Dummheit und Unverschämtheit richtig wütend werden kann … Pech für den Rezeptionisten, dass sein dämliches Verhalten auf meine eh‘ schon erhöhte Betriebstemperatur traf … Der junge Mann wurde sehr schnell davon überzeugt, dass Fehler und Verantwortung ganz allein bei ihm lagen und ich mich nicht von der Stelle rühren würde, bis er mir ein adäquates Zimmer zu einem entsprechenden Preis besorgt hätte. Und schwupps, with a little help from einem Kollegen, war doch ein Zimmer frei … Nicht schön und ziemlich laut, das Hostel sonst scheint aber ganz nett. Und die Mitarbeiter hatten ein sehr schlechtes Gewissen mir gegenüber.
Von der Sprachschule, die mir die erste Unterkunft vermittelt hatte, kam sogar eine finanzielle Entschädigung, sehr nett.
Das alles passierte zwischen einer Extrastunde über die Bedeutung von Gesten in Argentinien und einer abendlichen Verabredung zum Besuch eines Tangoschuppens, und das war dann noch richtig nett. Die echte Milonga war für uns alte Leute leider zu spät, erst um 23.00 Uhr. Statt dessen haben wir einer sog. offenen Tangoklasse, also Unterricht, an dem jede*r teilnehmen kann, zugeschaut, uns allerdings nicht getraut, mitzumachen. Aber die Location (El Katedral) war cool und die Unterhaltung nett. Hier ein paar Bilder davon. Es war so dunkel …
Unsere Runde, wegen mangelnder Selfiepraxis leider nicht ganz vollständig, aber ich war dabei! Zwei der drei netten Menschen auf dem Bild sind übrigens Lehrer*in im Sabbatical.
Der Tangokurs.