Heute morgen sind wir in Mossel Bay gestartet und erstmal Richtung George gefahren – ja, das ist wirklich der Name eines Ortes, meine spontane Assoziation hierzu war, dass analog eine deutsche Stadt ja auch Günter heißen könnte, aber es wäre wohl eher Friedrich oder Wilhelm geworden. Na ja, in Australien gibt es einen Ort, der einfach 1770 heißt, nach dem Jahr, in dem Thomas Cook dort anlandete und das Unglück über den neuen Kontinent brachte, zumindest aus Sicht der indigenen Bevölkerung, die Engländer waren ja ganz froh, dort ihre Kleinkriminellen unterbringen zu können. Zurück nach Südafrika; in George kann man Golf spielen, was wir nicht tun, deswegen auch keine Fotos zu diesem Thema, oder aber baden gehen, zum Beispiel in der Victoria Bay, und die haben wir uns angeschaut.
Danach sind wir aufgebrochen in die Kleine Karoo, eine Halbwüste mit noch angenehmem Klima, weil nicht durch einen Gebirgszug vom Meer getrennt. Über den Outeniqua Pass sind wir nach Oudtshoorn gefahren, die Landschaft war sensationell und nur schwer per Foto einzufangen, aber wir haben unser Bestes gegeben.
In Oudtshoorn sind wir zufällig auf der Straußenfarm (dort gibt es wenige andere Themen als die Straußenzucht) gelandet, auf der Micha und ich 2016 schon mal waren, deswegen auch das etwas dämliche Bild von mir mit dem Straußenei. Von Katha gibt es auch so eines, aber sie verweigert ihr Zustimmung zur Veröffentlichung. Dieses Bild stellt einen Akt der Solidarität mit Micha dar, von dem es ein ähnliches Bild zu familieninterner Berühmtheit gebracht hat. Er guckt darauf … naja, ratlos … Nun weißt du, wer wirklich zu dir hält!
Ansonsten war das Ganze eine recht kommerzielle Angelegenheit, aber trotzdem interessant, wir haben u.a. unterschiedliche Straußenarten (Canyon-Strauße und solche aus Simbabwe, hier fehlt mir das passende Adjektiv, und aus Südafrika) und deren Vor- und Nachteile, das Fleisch, die Federn und das Verhalten betreffend, kennengelernt. Nichts, was einem im Alltag weiterhilft, als Teil eines globalisierten Bildungskanons aber nicht zu vernachlässigen.
Fieserweise sind wir dann direkt von den lebenden Straußen in ein Restaurant gefahren, um dort ein Steak der gleichen Tierart zu essen, was schon darauf hindeutet, dass der Niedlichkeitsfaktor der Viecher sich in Grenzen gehalten hat. War aber eine zähe Angelegenheit (das Fleisch, nicht die fehlende Niedlichkeit) und muss von meiner Seite aus nicht wiederholt werden.
Von Essen sind wir dann direkt in die Urlaubshochburg Knysna gestartet, um dort unsere Unterkunft für die nächsten zwei Nächte aufzusuchen. Hierfür mussten wir in einem wirklich sehr edlen Hotel den Schlüssel für das von uns gebuchte Popel-Apartment abholen. Hierbei stellte sich heraus, dass auf dem Weg von booking.com zum Hotel unsere Reservierungsdaten verloren gegangen waren, obwohl schon alles bezahlt war. Unser Apartmenr war deswegen auch anderweitig vergeben. Ich fing gerade an, mich auf Betriebstemperatur zu bringen, als der sehr nette Mensch an der Rezeption uns mitteilte, diesen Lapsus tief zu bedauern. Selbstverständlich würde er uns eines der sehr schicken Hotelzimmer vor Ort, das heißt, hoch über der Stadt Knysna mit fantastischem Blick, zur Verfügung stellen, natürlich inkl. Frühstück. Zum ersten Mal keine Käsekräcker mit Nescafé morgens!
Die Architektur unseres Zimmers ist so innovativ, dass auf eine Tür zwischen Bad, welches auch die Toilette beherbergt, und Zimmer verzichtet wurde. Wir finden es ein wenig gewöhnungsbedürftig, trauen uns das aber kaum zu denken, um uns nicht als Kreativ- und Fortschrittsbremsen zu outen. Nun sitzen wir auf dem Balkon mit eben beschriebenem und dargestellten Blick, morgen testen wir mal den dazugehörigen Garten, und lassen es uns gutgehen.