Bei Licht betrachtet entpuppte sich die Farm, auf der wir übernachtet haben, als wunderschön! Von unserem Fenster aus konnten wir friedlich grasende Buntböcke und andere Antilopenarten sehen, der Blick ging weit über hügeliges Land, im Hintergrund schroffe Berge, traumhaft. Die Farm verfügt über 48 ha Land, und wir konnten sogar mit unserem hierfür leider komplett ungeeigneten Auto eine Gamedrive auf eigene Faust unternehmen. Hierbei haben wir dann auch die beiden Giraffen gefunden, die sich allerdings nur schwer verstecken können.
Die Tiere, die eine unglaubliche Ruhe ausstrahlen, zusammen mit der leicht gewellten Landschaft erinnern an Vorstellungen von der Wiege der Menschheit, die ja in Afrika, wenn auch eher in Tansania, vermutet wird.
Außerdem entspricht diese Farm allen Klischees des kolonialisierten Afrikas: Die weißen Eroberer erschaffen sich ein kleines Paradies, in dem die unangenehmen Tätigkeiten an die eigentlichen Bewohner dieses Kontinents delegiert werden, genauso war es auch hier. Die Besitzerinnen waren zwei weiße Damen, anscheinend zivilisierte Nachfahren der ehemals wenig zimperlichen Buren. Die körperliche Arbeit hingegen wurde von, wie sage ich es korrekt, people of colour durchgeführt.
Nach Verlassen der Farm sind wir nach Mossel Bay aufgebrochen, dem nächsten Zwischenziel unserer Fahrt. Der Ort gilt als Eingangstor zur Garden Route und ist selber angenehm unspektakulär, als touristische Attraktion wird ein sog. post office tree verkauft, unter dem seit 1501 über mehrere mind. Jahrzehnte von portugiesischen Seefahrern Briefe hinterlegt wurden. Unsere Unterkunft ist direkt am Wasser, hier tummeln sich zahlreiche Wellenreiter, es gibt ein paar Restaurants und ein einige malerische Felsen, an denen sich die Wellen spektakulär brechen.
Morgen geht es weiter in Richtung Knysna und die Erlebnisdichte wird zunehmen, ich werde berichten.