Der letzte Tag des Trips offenbart den Preis der schlechten Vorbereitung. Statt im hippen Stadtteil Miraflores bin ich in alten Centrum untergekommen. Immerhin gibt es hier den Plaza Major
und den Plaza St. Martin.
Von dort aus habe ich mir ein Taxi zum Mercado Artesanal in Miraflores genommen und mich nach Mitbringseln umgeschaut (erfolgreich).
Auch in Sachen Sightseeing nett. Der Weg zum Wasser war dann nicht mehr ganz so weit, mit einem kurzen Aufenthalt im Shoppingcenter Alcomar
bin ich zur neu angelegten Promenade gelaufen,
habe Surfer zum beginnenden Advent bestaunt
und einen sehr guten Weißwein hier genossen.
Sieht aus wie im Film von Loriot! Den übrigens kein Schwein außerhalb Deutschlands kennt, und sei selbiges auch noch so gebildet. Für die jüngeren unter uns: Loriot hat einen Teil seines Films „Papa ante Portas“ an der Seebrücke in Heringsdorf gedreht, die sieht ein bisschen ähnlich aus wie die hier gezeigte. Das auf der Brücke befindliche Restaurant La Rosa Nautica ist unglaublich schön gelegen, das Essen kann ich nicht beurteilen, aber der Weißwein an der Bar ist sehr lecker …
Nachdem auf zahlreichen Internetseiten darauf hingewiesen wird, sich sowohl das Auto wie auch den Fahrer eines Taxis in Lima sehr genau anzuschauen, da ansonsten schreckliche Gefahren drohen, fühlte ich mich auf der sicheren Seite, als ich beschloss, ein Taxi des genannten Restaurants mit meiner Heimfahrt zum Hotel zu betrauen. Der junge Fahrer machte darüber hinaus einen unglaublich netten Eindruck, der sich im Verlaufe der Fahrt auch bestätigte. Allerdings erwies sich sein Auto, ein Toyota, also vermeintlich unverwüstlich, als echtes Problem, da die Kühlung nicht funktionierte und wir mehrfach auf der Autobahn anhalten mussten. Dem entgegen dem ersten Eindruck nicht mehr ganz so jungen Mann war es schrecklich peinlich, ich war froh, nicht gekidnappt zu werden und habe mich einfach weiter auf Spanisch unterhalten und so plätscherte die Zeit fröhlich dahin. Der nette Typ war mir für meine Freundlichkeit und Geduld sehr dankbar.
In Lima habe ich das erste Mal erlebt, dass es keine wirklich zuverlässige Weise gibt, einen Weg zurück zu legen (außer evtl. Uber, das habe ich noch nicht ausprobiert). Die Stadt ist weitläufig, eine U-Bahn gibt es nicht. Das Bussystem scheint gut zu sein, obwohl es selbst auf den Busspuren einen Stau gab, allerdings ist es für nicht Eingeweihte komplett unüberschaubar. Taxen gibt es jede Menge, allerdings sind auch die lizenzierten Fahrer, und das sind längst nicht alle, zum Teil in abenteuerlichen Rostlauben unterwegs. Dem geneigten Touri bleibt also nix anderes übrig, als sich 1. davon zu überzeugen, dass der Taxifahrer auf legale Weise seinem Gewerbe nachgeht, 2. das Auto in Augenschein zu nehmen und sich 3. den Fahrer anzuschauen und abzuschätzen, ob er hinsichtlich seine Fahrweise und sonstigen Absichten vertrauenswürdig sein könnte. Der Verkehr ist schrecklich, Staus sind vorprogrammiert, die Fahrzeiten entsprechend lang. Auf meiner Reise bin ich ja in einigen Städten in Afrika und Südamerika unterwegs gewesen, bisher war es immer einer sichere und kostengünstige Möglichkeit, sich im Zweifel ein lizenziertes Taxi zu werfen, um zu jeder Tages- und Nachtzeit von A nach B zu gelangen. In Lima scheint das anders zu sein. Aber mein Abenteuer ist gut ausgegangen, es war einfach nur ein altes Auto und so was wie den ADAC gibt es hier halt nicht.
Mehrfach habe ich auch solche coolen Hilfsmotoren für Fahrräder gesehen.
Später habe ich zum unvermeidlichen Salat noch einen Pisco Sour getrunken und so den letzten Abend der Weltreise verbracht. Immerhin satt (das war auf San Cristobal meist nicht der Fall, selbst für mich Wenig-Esserin und auch den sehr schmalen David aus England und die bescheidene Laura waren die Portionen bei Consuelo zu klein) und angenehm beschwipst vom Pisco Sour geht nun der Tag zu Ende.